Alarmstufe Rot
DRK-Zentren für Gesundheit und Familie beteiligen sich an bundesweiter DKG-Kampagne zur Unterstützung medizinischer Einrichtungen
Plön, 26.09.2022 – Die Reha- und Vorsorgekliniken schlagen Alarm. Viele sehen sich nach den wirtschaftlich brenzligen Pandemiejahren angesichts der nun rapide steigenden Energiekosten in ihrer Existenz gefährdet. Betroffen sind auch die DRK-Zentren für Gesundheit und Familie, anerkannte Einrichtungen des Müttergenesungswerkes für Mutter-Kind-Kuren und Vater-Kind-Vorsorgemaßnahmen in Plön sowie auf den Nordseeinseln Pellworm und Amrum.
Im Rahmen einer bundesweiten Kampagne der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) gemeinsam mit Krankenhäusern und Reha-/Vorsorgeeinrichtungen unter dem Namen „Alarmstufe Rot“ fordert die Klinikleitung einen sofortigen Inflationsausgleich. Sie warnt vor einer dauerhaften Überlastungswelle in den Familien, wenn Eltern wegen Klinikschließungen ihre Vorsorgemaßnahme in Form einer Mutter- bzw. Vater-Kind-Kur nicht antreten können.
Pressemitteilung
Alarmstufe rot in den Mutter-/ Vater-Kind-Kliniken
Plön, 26.09.2022 – Die Reha- und Vorsorgekliniken schlagen Alarm. Viele sehen sich in ihrer Existenz gefährdet. Betroffen sind auch die DRK-Zentren für Gesundheit und Familie, anerkannte Einrichtungen des Müttergenesungswerkes für Mutter-Kind-Kuren und Vater-Kind-Vorsorgemaßnahmen in Plön, auf Pellworm und Amrum. Im Rahmen einer bundesweiten Kampagne von Krankenhäusern und Reha-/Vorsorgeeinrichtungen unter dem Namen „Alarmstufe Rot“ fordert die Klinikleitung einen sofortigen Inflationsausgleich. Sie warnt vor einer dauerhaften Überlastungswelle in den Familien, wenn Eltern wegen Klinikschließungen ihre Vorsorgemaßnahme in Form einer Mutter- bzw. Vater-Kind-Kur nicht antreten können.
Wie Geschäftsführer Markus Lubanski erläutert, ist die finanzielle Lage der DRK-Zentren für Gesundheit und Familie ähnlich angespannt wie bei nahezu allen bundesweit 1.200 ambulanten und stationären Reha- und Vorsorgeeinrichtungen mit rund 150.000 Beschäftigten. Nachdem sich die Sachkosten und die Kosten für medizinischen Bedarf extrem verteuert haben, wird die bevorstehende Explosion der Energiekosten um bis zu 400 Prozent viele Reha- und Vorsorgekliniken in eine existenzielle Krise führen. Da die Vergütungssätze, die sie von den Krankenkassen und der Rentenversicherung für die Behandlung bekommen, solche Entwicklungen nicht berücksichtigen, bleiben die Einrichtungen auf diesen Kostensteigerungen sitzen.
Die größten Sorgen bereiten den Kliniken die anstehenden Preissteigerungen für Strom und Gas. Wenn die meist längerfristig bestehenden Lieferverträge mit den Energieversorgern im Herbst auslaufen und höhere Gebühren fällig werden, steigen die Energiekosten von zurzeit rund fünf Euro pro Tag und Patient:in auf über 20 Euro. Bei durchschnittlichen Vergütungssätzen von 120 Euro pro Tag können sich die Kliniken diese Mehrkosten kaum leisten und viele müssten buchstäblich „vom Netz gehen.“
Nach wie vor sind die Vorsorgeeinrichtungen außerdem von den Corona-Folgen betroffen. Der Belegungs- und Einnahmerückgang liegt bei bis zu 20 Prozent, wie eine Blitzumfrage unter 200 ambulanten und stationären Rehabilitationseinrichtungen zeigt, die der Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken Anfang September durchgeführt hat. Unterstützungsmaßnahmen für die Reha-/Vorsorgeeinrichtungen sind zum 30. Juni 2022 ausgelaufen und wurden nicht verlängert.
Auch die Politik in Schleswig-Holstein stehe in der Verantwortung, so Markus Lubanski. Jeder Politiker müsse alles dafür tun, dass die Versorgung von Müttern und Vätern mit dringend benötigten Vorsorgeleistungen sichergestellt bleibt. Wenn diese Kapazitäten wegbrechen, blieben viele Familien und Kinder unversorgt, die durch die Dauerbelastung in der Corona-Pandemie kurbedürftiger sind denn je. Politik, Krankenkassen und Rentenversicherung müssten ihre Verantwortung wahrnehmen und eine sofort wirksame Anpassung der Preise möglich machen.
Die DRK-Zentren für Gesundheit und Familie verfügen jeweils über 36 Appartements für Mütter bzw. Väter mit psychosomatischen Erkrankungen wie Erschöpfung, Atemwegserkrankungen, Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems und weiteren Schwerpunkten und führen Vorsorgemaßnahmen im Rahmen von dreiwöchigen Mutter-Kind-Kuren und Vater-Kind-Kuren im holsteinischen Plön sowie auf den Nordseeinseln Pellworm und Amrum durch. Als anerkannte Einrichtungen des Müttergenesungswerkes beschäftigen sie insgesamt rund 120 Mitarbeiter:innen.