Weltfrauentag: Müttergenesungswerk kämpft für Mütter
Langer Kampf für gesetzliche Verankerung von Kurmaßnahmen
Der Gedanke der Müttergenesung ist ähnlich alt wie der Frauentag. Doch erst 1950 begann die konkrete Umsetzung eines vernetzten Hilfsangebotes für überlastete und kranke Mütter: Elly Heuss-Knapp gründete das Müttergenesungswerk (MGW). An einen Rechtsanspruch auf eine Kurmaßnahme für Mütter war jedoch noch lange nicht zu denken.
Der Erfolg des Kurangebots unter dem Dach des Müttergenesungswerks zeigte sehr schnell den hohen Bedarf: 500.000 Mütter nahmen in den ersten 10 Jahren an Kurmaßnahmen teil...
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Waren es zu Beginn vor allem Mütter, die nach dem Krieg Hilfe und Erholung brauchten, wurde das Angebot sehr bald ausgebaut und auf die verschiedenen Bedürfnisse der Frauen spezialisiert – beispielsweise für Landfrauen, berufstätige, körperbehinderte Mütter oder Frauen nach einer Krebsbehandlung. Ein großer Erfolg der politischen Arbeit des Müttergenesungswerks war schließlich 1989 zu verzeichnen, als Kurmaßnahmen für Mütter und deren Kinder erstmalig im Sozialgesetzbuch als Regelleistung verankert wurden. 2007 folgte die Verankerung als Pflichtleistung der Krankenkassen und damit ein Rechtsanspruch, wenn die medizinischen Voraussetzungen erfüllt sind.
Das Müttergenesungswerk geht dabei stets mit der Zeit. Die Rollenbilder in unserer Gesellschaft und in den Familien verändern sich. Immer mehr Väter wollen sich an der Betreuung und Erziehung der Kinder beteiligen und leiden ebenfalls zunehmend unter der Doppelbelastung. Diese führt nicht selten zu ernsthaften Erschöpfungszuständen bis hin zum Burnout. Deshalb hat das Müttergenesungswerk eine „Zustiftung Sorgearbeit“ gebildet und bietet auch Kurmaßnahmen für Väter sowie für pflegende Angehörige an. Grundlage ist dabei die lange Erfahrung mit gendersensiblen Therapien, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Über 4 Millionen Mütter haben seit der Gründung eine Kurmaßnahme in einer der vom MGW anerkannten Kliniken in Anspruch genommen.
Auch in Zukunft gibt es viel zu tun: Das Müttergenesungswerk wirkt als Seismograf, als laute Stimme und Korrektiv für die Gesundheit von Müttern, Vätern und Pflegenden. Über 2 Millionen Mütter und rd. 230.000 Väter sind kurbedürftig. Es fehlen noch immer bundeseinheitliche Attestformulare, das Wunsch- und Wahlrecht der Versicherten wird häufig nicht berücksichtigt und es bedarf einer Absicherung für das Netz der Beratungsstellen.
Hilfe und es bedarf einer Absicherung für das Netz der Beratungsstellen.
Hilfe und Beratung rund um die Kurmaßnahme bis hin zur Nachsorge bekommen Betroffene bei den 1.200 Beratungsstellen in ganz Deutschland, die von den Wohlfahrtsverbänden betrieben werden.
In der Beratungsstelle der DRK-Zentren für Gesundheit und Familie steht Ihnen Susann Döring, Tel. 0431 5707 530 mit Rat und Unterstützung zur Verfügung.